
Eigentlich mache sehr ungern Werbung für Handy Games, weil diese in der Regel Scheiße, einfach nur schlecht programmiert oder die reinste Geldabzocke und Zeitverschwendung sind. Aber hier muss ich mal ’ne Ausnahme machen, denn Pocket Mortys ist zwar genauso eine Abzocke, aber eine saulustige!
Wie man dem Titel des Spiels schon entnehmen kann, ist Pocket Mortys ein simpler Pokémon Klon für Android. Die gleiche altbekannte Spielmechanik, die schon 1996 Kleinkinder begeisterte, begeistert nach 23 Jahren auch immer noch. Dieses Mal allerdings die großen Kinder. Denn jeder, der schon mal Rick and Morty gesehen hat, weiß, dass das nichts für Kinder ist. Um so besser! So kann der derbe Humor auch weiterhin bestehen.

Man startet wie gewohnt in Ricks Garage, als plötzlich steigt aus dem Nichts ein weiterer Rick aus einem Portal, der Morty fangen will. Und schon steckt man mitten in einem Kampf MORTY GEGEN MORTY. In einer simplen Schere-Stein-Papier-Mechanik, wie sich auch schon bei Pokémon Bestand hatte, kämpft man auch hier mit den Stärken und Schwächen der verschiedenen Mortys – nur eben wirklich mit Schere-, Stein- oder Papier-Element.

Und aufeinmal findet sich Rick zusammen mit seinem eigenen Morty in der Zitadelle der Ricks wieder und ist gezwungen gegen andere Ricks und ihre Mortys anzutreten und Abzeichen zu gewinnen. Doch zum Glück gibt es auch wilde Mortys, die in der freien Wildbahn rumlaufen. Diese kann man schwächen, fangen und somit sein Morty-Deck ausbauen. Je mehr verschiedene Mortys man besitzt, um so einfacher werden die Kämpfe und man erhält die benötigten Abzeichen.

Kommt einem alles irgendwie bekannt vor? Klar! Denn die Macher haben es sich nicht genommen im Prinzip, die gesamte Pokémon-Mechanik 1 zu 1 zu übertragen. Und das ist das einzig Richtige, was sie hätten tun können. Denn wozu ein funktionierendes System ändern wenn es läuft? Never change a running system, sag ich da!

Und was ist da nun das Alleinstellungsmerkmal? Ganz klar der Humor! Allein schon im Intro kommt man aus dem Kichern nicht raus. Und hat man das erst geschafft, geht es so richtig los! Im Ladebildschirm gibt es ein Rätsel, bei dem man die Mortys an ihrer Silhouette erkenn muss – kann man nicht, aber wenn diese aufgelöst werden, lacht nach sich kaputt. Allein den Ladebildschirm habe ich mir freiwillig 10 Minuten lang angesehen! Die Trainer, gegen die man antritt, sind wilde Aliens, meist bekannt aus der Serie, die oft einfach nur wirres Kauderwelsch brabbeln – aber egal, darum geht’s ja nicht, man muss nur kämpfen! Und jedes wilde Morty ist ein Lacher für sich – so zum Beispiel der Hasenmorty, der Schlampige Morty oder der krebserregende Morty.

Anfangs muss man ein wenig grinden, da die Kämpfe tatsächlich nicht ohne sind und man oft stirbt oder haufenweise Ingame Kohle in Heiltränke investieren muss. Aber von Level zu Level wird es leichter, und sobald man seinen ersten wilden Morty gefangen hat, werden auch die Kämpfe etwas leichter.
Man kann sogar seinen Rick umgestalten. Und da kommt nun die Abzocke ins Spiel. Natürlich kann man sich kosmetische Extras besorgen, wie zum Beispiel einen neuen Avatar für seinen Rick, aber diese werden dann nicht mit der Ingame Währung bezahlt, sondern mit einer Sonderwährung. Wahrscheinlich kann man diese im Laufe des Spiels auch anders freischalten, aber seien wir ganz ehrlich: schnell mal 1-10 Euro zu investieren, ist oft doch einfacher, als stundenlang zu grinden. Natürlich nur wenn man es will. Aber es nervt mich einfach nur, dass solche Spiele mit free-to-play werben, letztendlich aber doch nur dein Geld sehen wollen. Dann gebe ich doch lieber 10 Euro dafür aus, das Spiel zu kaufen, und habe damit ein komplettes Spiel in der Tasche.

Nichtsdestotrotz ist Pocket Mortys eines der besten Handyspiele, die ich überhaupt jemals heruntergeladen habe, und daher gebe ich eine eindeutige Spieleempfehlung für alle, die sich die Wartezeit an der Haltestelle, während der Zugfahrt oder beim gemütlichen Klogang versüßen wollen!

In diesem Sinne: Wubba labba dub dub! Ich geh jetzt meine Mortys trainieren.